Ausstellungen

12. Mai – 16. Juli 2023
Evaporating Suns
Zeitgenössische Mythen vom Arabischen Golf

Die Ausstellung Evaporating Suns handelt von zeitgenössischen Mythen aus der Region des Arabischen Golfs, die anhand von elf künstlerischen Positionen vorgestellt werden. Das Spannungsfeld von Mythen und Realität steht im Zentrum der Schau. In Mythen spiegeln sich soziale Funktionen, lassen sich Zeit und Ort ablesen. Sie spielen auch eine wichtige Rolle in unserem Verständnis des gesellschaftlichen Wandels. Durch Mythen können wir uns Glaubenssysteme emotional aneignen, anstatt auf objektive Informationen zu setzen. So ist der suggestive Hinweis auf eine Wahrheit wirkmächtiger als eine bloße Statistik, insbesondere, wenn eine Gesellschaft beeinflusst werden soll.

Ausstellungsansicht Evaporating Suns, 2023, Kulturstiftung Basel H. Geiger | KBH.G

Die hier vorgestellten Künstler*innen haben sich mit der Folklore und den Mythen des Arabischen Golfs (Khaleej) beschäftigt. Sie eröffnen damit neue Dimensionen der Themen Umwelt, Geschlecht und Machtstrukturen der Gesellschaft und konfrontieren das Faktische mit dem Mythischen – als zwei Seiten derselben Medaille. Das Faktische wird hier als Verfestigung des Mythos erkennbar, ein Vorgang, der dem Mythischen die Magie und Heiligkeit entzieht: Die Realität wird so zum Rahmen, sie löst auf und entmystifiziert.

Diese Ausstellung zeigt die Werke von Künstler*innen des Arabischen Golfs, die ihre eigenen Universen schaffen und die Geschichte ihrer Gesellschaften neu schreiben. Zynismus, Satire, Fiktion und Fachliteratur dienen ihnen dabei, den augenscheinlichen Tatsachen, der angeblichen Wahrheit und den daraus zu ziehenden Folgen entgegenzutreten.

Alaa Edris

Zu sehen sind Werke von: Fatema Al Fardan, Abdullah AlOthman, Zuhoor Al Sayegh, Asma Belhamar, Farah Al Qasimi, Fatima Uzdenova, Mashael Alsaie, Maitha Abdalla, Saif Mhaisen, Bu Yousuf, Mays Albaik, Alaa Edris and Moza Almatrooshi.

Die Ausstellung wird von Munira Al Sayegh, Dirwaza Curatorial Lab, Abu Dhabi kuratiert – in Zusammenarbeit mit Verena Formanek.

Ausstellungsdesign von: Farah Alqedra.